Schöne Aussicht von der Kohlhaukuppe bei Geising

Sommerfrische Geising im Osterzgebirge
Der Altenberger Ortsteil Geising ist immer eine Reise wert. Wandermöglichkeiten gibt es in alle Richtungen, die Streckenlängen können fast beliebig variiert werden. In der kalten Jahreszeit bieten sich als Ausgleich kleinere Skiabfahrten und mehr oder wenig elegante Schlittschuhbewegungen in der Eishalle „Gründelstadion“ an. Im Früh-, Hoch- und Spätsommer lädt das Naturbad Hüttenteich zu einer schwimmenden Entspannung ein.
Eine Kurzwanderung über die Kohlhaukuppe
Ganz in der Nähe des Bades befindet sich ein kostenpflichtiger Parkplatz, den ich als Ausgangspunkt für eine minifamiliäre Kurzwanderung genutzt habe. Geplant und gewandert wurde eine rund acht Kilometer kurze Runde, bei der immerhin insgesamt 320 Höhenmeter bewältigt werden mussten. Nicht zum ersten Mal wurde dabei von mir die Kohlhaukuppe (786 m) mit seinem stählernen Aussichtsturm als Zwischenstation bzw. Wanderhöhepunkt ausgewählt.

Vom Parkplatz zeigt ein Wegweiser, dass der Berggipfel mit seiner Baude nach zwei Kilometern erreicht ist. Das war uns zu kurz. Wir laufen einen schmalen Asphaltweg aufwärts in Richtung Erdbachtal erreichen das Mundloch des ehemaligen Silberstollens. Der Stolleneingang ist mit einem Gitter versehen und stark zugewuchert. Viel zu sehen gibt es nicht. Wir gehen wieder 250 Meter zurück und laufen entlang von herrlichen Bergwiesen, an denen Steinrücken aufgeschichtet sind, in Richtung Kohlhaukuppe. Der gelbe Punkt taucht gelegentlich als Markierung auf.
Turm und Baude auf der Kohlhaukuppe
Das Plateau der Erhebung ist schnell erreicht. In alten Wanderkarten wird der Berg noch als Wettinhöhe bezeichnet. Die Umbenennung erfolgte nach 1945. Die Bezeichnung „Kohlhau“ soll auf das gleichnamige Waldstück und das einst in der Gegend weit verbreitete Gewerbe der Köhlerei zurückgehen.
Schon 1889 wurden auf dem Gipfel der erste Aussichtsturm und eine kleine Baude errichtet. Der Zahn der Zeit hatte auf beides unterschiedlichen Einfluss. Die ursprüngliche Baude wurde 1933 abgerissen. Geisinger Bürger erbauten im Jahr 1951 im NAW (Nationales Aufbauwerk) eine neue Berggaststätte. Bis zum Oktober 1965 musste die Bergbaude ohne Blitzschutz und Wasserleitung betrieben werden. „Zu Ehren des 16. Jahrestages der DDR“ wurde beides von September bis Oktober 1965 angelegt [ 1 ]. Seit 1993 ist Wolfgang Schindler der Hüttenwirt.
Der ebenfalls 1889 errichtete Turm hatte ein längeres Leben. Zwar musste er im Jahr 1952 um zwei Meter erhöht werden, bis 1995 war aber eine Nutzung möglich. Dann kamen der Abriss und Neuaufbau im gleichen Jahr.
Schöne Aussichten
So empfängt uns der Aussichtsturm noch heute. Über eine Wendeltreppe, nicht ohne vorher 50 Cent pro erwachsene Person in der Bergbaude zu entrichten, steigen wir auf die Aussichtsplattform auf. Uns empfängt eine schöne Rundsicht, auch wenn die Fernsicht an diesem Tag nicht ganz klar war.

Unter uns liegt die Stadt Geising mit seiner markanten Kirche. Gegenüber machen wir den Kegel des Geisingberges und weiter links die Altenberger Pinge aus. In südwestlicher Richtung ist zwischen den Baumkronen die Kirche im benachbarten Cinovec zu sehen.
Der Abstieg nach Geising
Nach Verlassen des Turmes steigen wir gleich weiter nach Geising ab. Über den Brunnenweg und Waldweg, dieser wird teilweise auch als Sommerweg bezeichnet, erreichen wir den Ort nach zwei Kilometern erholsamen Weg. Über die Löwenhainer Straße und die Lindenallee laufen wir zu unserem Ausgangspunkt, dem Parkplatz Hüttenteich, zurück. Insgesamt war die kleine Runde keine anstrengende Tour. Die viel Ruhe ausstrahlenden Bergwiesen und die Attraktion Kohlhaukuppe ließen die Wanderung wie einen Kurzurlaub erscheinen.