Die Frühjahrswanderung um die Talsperre Klingenberg
Rundweg um die Trinkwassertalsperre Klingenberg
Anfang März 2023 hatte ich den Versuch unternommen, die Talsperre Klingenberg wandermäßig zu erkunden. Dazu plante ich eine Tour mit Start und Ziel in Pretzschendorf. In meinem Beitrag „Wandern zwischen Tharandter Wald und Erzgebirge“ schildere ich den Grund, warum mir das Unterfangen damals missglückte. Eigentlich wollte ich die Wanderung jetzt wiederholen, entschied mich aber für eine andere Variante. Auch diese Wanderanregung habe ich auf den Internetseiten der Gemeinde Klingenberg gefunden. Mit der dort bereitgestellten „Rundwanderung um die Trinkwassertalsperre Klingenberg“ hatte ich eine gute Basis, nun musste nur noch gewandert werden.
Download: Rundwanderung Talsperre Klingenberg
Die umgedrehte Rundwanderung
Am Ortsausgang von Klingenberg in Richtung Obercunnersdorf zweigt die kleine Straße „An der Talsperre“ ab. Der schon vorher angekündigte Wandererparkplatz ist nach zweihundert Metern erreicht und dient mir als Ausgangspunkt für meine Rundwanderung. Entgegen der ursprünglichen Wanderbeschreibung laufe ich die Strecke aber in umgekehrte Richtung.
Ich starte am Parkplatz, überquere nach wenigen Metern die Wilde Weißeritz und biege hinter einem Hauskomplex, wohl die ehemalige Hintermühle, links ab. Es ist hier, wie auch auf der weiteren Strecke, alles vorbildlich ausgeschildert. Ein schmaler Weg führt mich bergan in Richtung Gasthaus „Waldschänke“ Dieser Wegabschnitt ist Teil des Hans-Poelzig-Rundwanderweges.
Das Gasthaus selbst hat eine lange Geschichte. Sie beginnt kurz nach der Fertigstellung der Talsperre. Das Objekt wurde über reichlich 100 Jahre ständig erweitert und nach dem verheerenden Brand von 2019 neu errichtet. Mich empfängt ein phantastischer Blick auf die Staumauer und auf einen Teil der Trinkwassertalsperre Klingenberg. Ich steige zum rechten Teil der Staumauer ab.
Von der Staumauer zur Vorsperre
Von hier aus laufe ich auf einem bequemen und schattigen Waldweg in Richtung Vorsperre. Als Markierung gilt der rote Strich, aber ein Verlaufen ist praktisch nicht möglich. Entlang des etwa fünf Kilometer langen Abschnitts laden viele Bänke zum Verweilen ein. Die Gemeinde Klingenberg legt offensichtlich Wert darauf, dass die neu aufgestellten Pausenmöbel in ordentlicher Erhaltung bleiben. Eine entsprechende Markierung ist auf jeder Bank angebracht. Der Wanderweg ist breit und kleinere Sichtachsen auf die gegenüberliegende Seeseite erlauben schöne Beobachtungen.
Sehr aufschlussreich sind die Informationstafeln des im Dezember 2022 eingeweihten Trinkwasserlehrpfades Lehnmühle – Klingenberg. In der Summe gibt es 16 Tafeln zu ganz unterschiedlichen Themen. Der immer wertvolleren Ressource Wasser wird dabei sehr viel Platz eingeräumt. Die interessanten Texte werden durch eine Übersichtskarte ergänzt, aus welcher der der jeweilige Standort hervorgeht.
An der Vorsperre angekommen, gilt es nun die Seiten zu wechseln.
Der Rückweg von der Vorsperre zur Staumauer
Für den Rückweg zur Staumauer erwartete ich eine ähnliche Wegführung, also immer am Stausee entlang. Zunächst geht es schattig und fast eben durch einen Teil des Röthenbacher Waldes weiter. Nach knapp zwei Kilometern des ebenfalls ungefähr fünf Kilometer langen Wanderabschnitts erlebe ich jedoch eine kleine Überraschung. Der markierte Wanderweg, ab hier gilt der gelbe Punkt als Markierung, entfernt sich vom Uferbereich. Kurz vor der Teufelsbucht zweigt dieser nach links ab, steigt durch den Wald an und führt über eine Wiese, die zum Glück gemäht war, weiter zu einem Feldrain. Der dortige Wanderwegweiser ist schon von weitem zu sehen. Für Wanderer, welche die Strecke in der laut Wanderbeschreibung vorgeschlagenen Richtung zurücklegen, ist der Einstieg in die Waldpassage nicht ganz so eindeutig. Ein passender Spruch am genannten Hinweisschild beschreibt aber das Ziel etwas lyrisch.
Noch einmal entfernt sich die Strecke weiter vom Stausee. Nach kurzen Waldpassagen treffe ich aber wieder auf den Uferbereich. Von hier habe ich teilweise sehr schöne Aussichten auf die Staumauer, die ich kurze Zeit später erreiche.
In unmittelbarer Nähe liegt die Gaststätte „Lindenhof“. Auch diese Ausspanne hat wie die oberhalb der Staumauer liegende „Waldschänke“ aktuell nur begrenzt geöffnet. Ein Blick auf die jeweilige Homepage zeigt sicher immer die aktuellen Öffnungszeiten.
Nun gilt es nur noch den Rückweg zum Ausgangspunkt zu absolvieren. Ich wähle dafür die Straße „An der Talsperre“, welche am Anfang schnell bergab führt. Auf dem nur knapp 1,5 Kilometer kurzen Reststück genieße ich noch mal die Sonne.
Wer möchte, kann den Rückweg auch über den Hans-Poelzig-Rundwanderweg fortsetzen. Dieser führt etwas durch den Wald und steigt kurz vor dem Parkplatz auf die Talsperrenstraße ab. Insgesamt habe ich so knapp 12 Kilometer Wegstrecke absolviert.