Wintergraues Schloss Kuckuckstein
Schloss Kuckuckstein bei Liebstadt
Nasskalt und grau, so zeigt sich das Wetter seit Tagen. An schöne Winterausflüge ist da nicht zu denken. Es hilft aber nichts. Vielleicht zeigt sich das Wetter an einer anderen Örtlichkeit nicht so trüb.
Ich flüchte aus dem Elbtal und fahre in Richtung Erzgebirge. Leider ändert sich die Wetterlage nicht, die Sicht wird eher nebeliger. Also verlasse ich die A17, wie ich später höre, wohl zu früh – auf dem Erzgebirgskamm soll es Sonne gegeben haben.
Liebstadt im Seidewitztal
Ich fahre in Richtung Liebstadt, einem kleinen Örtchen im Seidewitztal. Markantester Punkt in der Nachbarschaft ist das Schloss Kuckuckstein, welches etwa 40 Meter oberhalb des Ortes liegt. Liebstadt selbst besitzt seit 1492 das Stadtrecht und war bis 1973 die kleinste Stadt Sachsens. Durch die Eingemeindung der Nachbardörfer Berthelsdorf und Seitenhain verlor sie diesen bedeutungslosen Titel.
Kurz vor dem Zugang zum Schloss Kuckuckstein befindet sich ein kleiner Parkplatz. Ich parke, überschreite die Brücke über den Börnsdorfer Bach und laufe zum Schloss. Nur kurz betrachte und überfliege ich vorher die vielen Wanderwegweiser, Radwegmarkierungen und einige individuelle Informationstafeln.
Sanierung von Schloss Kuckuckstein
Nur wenige Meter geht es bergauf und schon stehe ich vor dem Schloss. Bereits vor einem reichlichen Jahr, im Corona-Dezember 2021, war ich hier. Damals deuteten einige Informationen darauf hin, dass große Baumaßnahmen anstehen. Nun ist es also soweit. Das Schloss ist teilweise in Gerüste gehüllt, einige Baugeräusche dringen mir aus dem Inneren entgegen. Bei Schnee und Kälte ruhen sicher viele Tätigkeiten.
Mit Spenden, Eigenmitteln und Förderungen durch die Deutschen Stiftung Denkmalschutz und dem Deutscher Verband für Archäologie e.V. wollen die Besitzer den maroden Zustand beseitigen und das Kulturgut retten.
Wie immer vermeide ich die Wiedergabe von endlosen Geschichtsbeschreibungen und verweise auf die kompakte Darstellung der Geschichte von Schloss Kuckuckstein.
Bewährte Zauberer gesucht
Mit Veranstaltungen versuchten und versuchen die Schlossbesitzer dem Objekt etwas Leben einzuhauchen. Mit dabei auch ein alter Bekannter, der „Zauberpeter“. Mit der Fernsehsendung „Zauber auf Schloss Kuckuckstein“ war Dr. Peter Kersten (1943 – 2023), so sein richtiger Name, in den 1980er Jahren gemeinsam mit seinem legendären Butler Eduard Külow Stammgast in Liebstadt.
Nach einigen Außenbesichtigungen verlasse ich den wintergrauen Schlosshof und laufe noch mal nach Liebstadt. Viel ist da leider nicht zu entdecken. Die Kirche ist verschlossen und Gaststätten gibt es nicht. Vor ungefähr 10 Jahren war ich noch Gast in der „Stadtschänke“. Heute ist dieses Objekt eine private Pension mit sehr guten Gästerezensionen. Das ist ja aber auch was.
So beende ich meinen Besuch von Schloss Kuckuckstein und Liebstadt und fahre durch das Seidewitztal in Richtung Pirna. Ich komme wieder, dann sollte aber zumindest die Sonne scheinen.