Ein Blick auf die Talsperre Gottleuba
Herbstanfang in Bad Gottleuba
Für den 11. Oktober wurden Sonne und sommerliche Temperaturen vorhergesagt. Warum nicht mal einen Abstecher in das Gottleubatal machen, dachte ich mir.
Mit dem PKW fahre ich über die A17 in reichlich 30 Minuten nach Bad Gottleuba und parke am Markt. Zuerst steuere ich die Touristeninfo auf der Königstraße an. Leider ist diese wegen Krankheit geschlossen, wie ich auf einem handschriftlich verfassten Hinweis lesen muss. Freundlicherweise wird als Ersatz die Informationsstelle in Berggießhübel, direkt am Besucherbergwerk, genannt. Täglich geöffnet – außer Mittwoch, wie z.B. am 11. Oktober 2023.
Egal, so laufe ich die Königstraße auf der einen Straßenseite bis zum Kurpark der MEDIAN Klinik Bad Gottleuba leicht bergab, sehe dabei in die teilweise leeren Schaufenster und spaziere auf der anderen Straßenseite mit identischen Erlebnissen wieder zurück zum Markt. Dort haben eine Gaststätte und ein Café geöffnet und sind teilweise gut besucht. Ich betrachte den auf der anderen Marktseite stehenden schmucken Traubenbrunnen, der in der Literatur auch als Traubenesser-Brunnen oder Bacchus-Brunnen geführt wird. Der Bildhauer Alexander Höfer (1877 – 1937) hat ihn 1922 geschaffen. Höfer ist als Bildhauer kein Unbekannter, zeichnet er doch u.a. in Dohna für den am dortigen Markt stehenden Fleischerbrunnen verantwortlich.
Die Talsperre Gottleuba
Entlang eines alten Weges nach Böhmen und am Fluss Gottleuba gelegen, wurde schon im 12. Jahrhundert ein Ort gegründet, der seit 1937 Bad Gottleuba heißt. Die heutige Stadt Bad Gottleuba-Berggießhübel entstand in seiner jetzigen Form im Jahr 1999 und umfasst neben den beiden Städten Bad Gottleuba und Berggießhübel noch weitere 10 Gemeinden.
Der im böhmischen Teil des Osterzgebirges entspringende und das Gottleubatal durchfließende Wasserlauf mündet nach reichlich 30 Kilometern in Pirna in die Elbe. Leider hat die sonst so beschaulich dahinfließende Gottleuba in der Vergangenheit immer wieder zu gewaltigen Hochwasserkatastrophen geführt. Besonders stark waren die Naturgewalten in den Jahren 1897, 1927 und 1957. Viele Menschenleben waren immer wieder zu beklagen. Obwohl schon nach der ersten Hochwasserflut von 1897 geplant, wurde das Gottleubatal erst ab 1974 hochwassersicher. Die von 1965 bis 1974 errichtete Talsperre Gottleuba ist das dafür wesentliche Bauwerk. Touristisch ist die Anlage nicht nutzbar, sie wird zur Wasserversorgung für den Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge und für die Stadt Dresden genutzt.
Ein Wanderwegweiser in Bad Gottleuba weist den Weg zur Staumauer, von wo es einen schönen Blick auf die Talsperre geben soll. Das wollte ich natürlich prüfen und bin die rund 2 Kilometer bis zum Aussichtspunkt gelaufen. Für den Hinweg nutzte ich dabei einen kurzen Abschnitt, des ansonsten mit 22 Kilometern Länge herausfordernden Gottleubaer Panoramaweges. Nach genossener Aussicht spazierte ich in Richtung Hartmannsbach und ging über den „Waldweg“ nach Bad Gottleuba zurück. Dafür nutzte ich die Rundwanderwegmarkierung G4. Wer ohne große körperliche Anstrengung einen Blick auf die Staumauer werfen möchte, kann das auch tun. In Hartmannsbach steht ein ausreichend großer Parkplatz zur Verfügung, von dem es zum Aussichtspunkt nur 700 Meter zu Fuß sind.