Rundwanderung Tharandter Wald
Aktive Erholung im Tharandter Wald
Zwischen der Landeshauptstadt Dresden und der Silberstadt Freiberg in Sachsen erstreckt sich mit dem Tharandter Wald ein sehr kompaktes Waldgebiet. Die meist als Flügel und Schneisen angelegten Waldwege eignen sich für einen Rundweg oder für Wandertouren mit unterschiedlichem Start- und Zielort. Der Ursprung dieser rastermäßigen Wegefestlegung ist übrigens auf Heinrich Cotta (1763 – 1844), den deutschen Forstwissenschaftler, zurückzuführen.
Wandern im Tharandter Wald
Vom zentralen Ort Grillenburg abgesehen, säumen eine Vielzahl von Ortschaften und Wanderausgangspunkten die Ränder des sächsischen Waldgebietes. Im Uhrzeigersinn aufgeführt sind das u.a. Tharandt (mit Bahnhof), Edle Krone (mit Bahnhof), Klingenberg (mit Bahnhof), Hetzdorf, (Mohorn)-Grund und Kurort Hartha. Eine Vielzahl von Touren finden sich bei einem Online-Tourenplaner. Die genannten Orte sind alle mit dem ÖPNV oder dem eigenen PKW erreichbar.
Ich hatte mich entschlossen, eine mittellange, aber leichte Tour zu wandern. Als Ausgangspunkt suchte ich mir den Parkplatz „Zigeunerplatz“ an der Freiberger Straße. Die Wanderziele sind fast durchweg gut ausgeschildert, wenn auch an manchen Kreuzungen infolge von Zuwachsungen genauer hingeschaut werden muss. Die Wanderung durch den Tharandter Wald wäre trotzdem auch ohne Wanderführer möglich.
Übrigens: wer den ÖPNV zur An- und Abreise nutzen möchte, dem sei die S-Bahnlinie S3 (Dresden – Tharandt) und die Buslinie 363 (Freital – Klingenberg) mit Umstieg in Tharandt empfohlen. Die Anzahl der bereitgestellten Fahrten ist allerdings sehr, sehr bescheiden. Der Rundweg beginnt und endet in diesem Fall dann eben in Grillenburg.
Die Warnsdorfer Quelle
Mein erstes Ziel war die Warnsdorfer Quelle, die nach 2 Kilometern erreicht wurde. Trotz allgemeiner Trockenheit trat viel Wasser aus dem Born, welches etwas unterhalb in den Warnsdorfer Bach fließt. Dieser mündet ca. 3 km nördlich in die Triebisch, deren Ursprung auch ganz in der Nähe ist. Das Wasser der Warnsdorfer Quelle gelangt so durch die Triebisch nach Meißen in die Elbe und von dort zur Nordsee. Wie lange wird das wohl dauern?
Meine Wanderung setzte ich über den Dorfhainer Weg und B-Flügel bis zum Abzweig Kirchsteig fort. Mein zweites Ziel war der Seerenteich. In alten Wanderbeschreibungen wird schon die Schneise 11 als Abzweig genannt. Ursprünglich war das ein direkter Weg, der aber nach dem Ausbau der Bahntrasse Dresden – Chemnitz nicht mehr nutzbar ist.
Der Seerenteich
Der vom Seerenbach gespeiste Seerenteich ist der letzte der alten Flößerteiche im Weißeritzgebiet. Bis 1875 wurde hier Holz bis nach Dresden geflößt. Dazu wurden am Seerenteich die Schütze gezogen und das Wasser aus bis zu 8 Meter Tiefe floss in den Seerenbach und trieb die Baumstämme bis zur Wilden Weißeritz bei Dorfhain und von dort bis zur sächsischen Residenzstadt. Bis in die 1960er Jahre gab es im Staumauerbereich die Seerenteichbaude als Ausflugslokal mit Bade- und Gondelgelegenheit. Heute liegt der See idyllisch in der Sonne, gelegentlich wird die Ruhe durch vorbeifahrende Züge unterbrochen. Einige Bänke auf der kleinen Staumauer laden zum Verweilen ein.
Nach einer kurzen Rast wandere ich über den Seerentalweg wieder etwas zurück und über den Sausteig nach Grillenburg. Die meisten Wege sind breit, fast eben. Für ältere Menschen sind das ideale Wanderwege zum Unterhalten, Kinder werden es wahrscheinlich vor Langeweile kaum aushalten.
Grillenburg ist erreicht
Über die Seerenteichstraße erreiche ich nach knapp 9 Kilometern Grillenburg. Vorbei am Jugendfreizeithof Grillenburg geht es in den Ort. Weitere Infos dazu im Beitrag „Sehenswürdigkeiten in Grillenburg.“
Die Hauptstraße nutze ich nur wenige Meter und schon geht es vorbei am seit Januar 2019 geschlossenen „Waldhof zu Grillenburg“ in den Grunder Weg. Diesen laufe ich immer geradeaus bis zum E-Flügel. Dabei passiere ich den für Kinder angelegten Abenteuerpfad, der ähnlich wie der folgende Sinnespfad nicht mehr ganz im optimalsten Zustand ist. An der folgenden Kreuzung biege ich in den E-Flügel rechts ab und bin nach insgesamt 11,5 km wieder am Ausgangspunkt, dem Parkplatz „Zigeunerplatz“, angekommen.
Werden in Grillenburg noch einige Besichtigungen gemacht, kann der Rundweg durch den Tharandter Wald auch 3 bis 4 Kilometer länger werden. Aufgrund der geringen Höhenmeter, der guten Wege und der Pausenmöglichkeiten ist das aber nicht tragisch. Immerhin gibt es in Grillenburg am Badesee und im Ort am Gondelteich zwei kleine Einkehrmöglichkeiten. Letztere habe ich genutzt und konnte meine Rast mit einem schmackhaften und preiswerten Imbiss abrunden.